Ein Gespräch mit Robert Schroeder, Mitinhaber vom Restaurant zum Schmale Wurf und von der 8Bar.

Foto: Otto Böhne.

We are Basel:

Darauf haben Ihre Kundinnen und Kunden sehnsüchtig gewartet: Seit heute sind Ihre beiden Betriebe wieder geöffnet. Welche Auflagen mussten Sie erfüllen, um das realisieren zu können?

Robert Schroeder:

Wir mussten die Platzzahl drastisch reduzieren, um die nötigen Abstände gewährleisten zu können. Im Schmale Wurf haben wir drinnen zurzeit noch 20 Plätze, statt wie sonst 46. Draussen 24 statt der üblichen 54. Leider wurden die Auflagen seitens des BAG erst am vergangenen Mittwoch bekanntgegeben, deshalb konnten wir die Trennwände nicht rechtzeitig bestellen. Doch gegen Ende dieser Woche werden sie nun angebracht, dann erhöht sich die Platzzahl in beiden Bereichen nochmals um circa 10 Sitzgelegenheiten. Bei der 8Bar war hingegen gar eine Konzeptänderung nötig, um wieder aufmachen zu können: Statt einem Barbetrieb mit Live-Musik oder DJ sind wir nun bis auf weiteres eine Lounge mit Service an den Tischen.

We are Basel:

Wie man weiss, sind die Margen im Gastgewerbe auch im Normalfall nicht sonderlich hoch. Lohnt es sich überhaupt für Sie, wieder Gäste zu empfangen?

Robert Schroeder:

Die Rechnung ist ganz einfach. Wenn ich geschlossen habe, kommt gar nichts rein. Wenn ich wieder öffne, wenigstens ein bisschen was. Das kann ich dann abziehen vom Überbrückungskredit, den ich beantragen musste. Denn dieser ist zwar zinslos, aber natürlich nicht geschenkt, deshalb bin ich froh um jeden Franken, den ich nicht beanspruchen muss. Ausserdem ist es auch ein Signal für unsere Stammgäste, die unglaublich toll zu uns gehalten haben. Und für unsere Mitarbeitenden. Das Wichtigste für uns ist nämlich, dass es nicht zu Entlassungen kommt.

We are Basel:

Was glauben Sie, können Sie Letzteres tatsächlich gewährleisten?

Robert Schroeder:

Solange wir Kurzarbeit leisten können, sind wir auf der sicheren Seite. Natürlich geht das nur dank der Bereitschaft unserer Mitarbeitenden, die damit verbundenen Lohneinbussen in Kauf zu nehmen. Dank der Wiedereröffnung der beiden Betriebe ist es ihnen nun aber zumindest möglich, mit einem Teilzeitpensum an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Das ist nicht nur gut für das Portemonnaie, sondern auch für die Moral.

We are Basel:

Wenn Sie zurückblicken, gibt es für Sie auch positive Aspekte an diesen rund zwei Monaten Lockdown?

Robert Schroeder:

Zwar ist es mir nicht neu, dass wir an der Rheingasse die besten Gäste haben. Aber dennoch bin ich wahnsinnig gerührt darüber, wie uns diese mit persönlichen Nachrichten, konkreten Hilfsangeboten und Spenden unterstützt haben. Ein Kränzchen winden muss ich auch dem Wirteverband Basel-Stadt, namentlich Maurus Ebneter und seinem Team. Meiner Meinung nach hat sich kein anderer Branchenverband derart kompetent für seine Mitglieder eingesetzt wie der unsrige. Zugleich ist die Webseite baizer.ch zu meiner Standardlektüre geworden, denn nirgendwo sonst habe ich die Informationen zur aktuellen Situation derart gut aufbereitet vorgefunden. Dafür ein herzliches Dankeschön!

Über das Restaurant zum Schmale Wurf und die 8Bar:

Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Michele Parisi und einem engagierten Team betreibt Robert Schroeder die beiden beliebten Lokale an der Rheingasse in Basel. Und das bereits seit geraumer Zeit: Das Restaurant zum Schmale Wurf seit 20 Jahren, die 8Bar immerhin schon seit 10 Jahren.